Neugeborenen Akne (Baby Akne):
Die Baby Akne tritt meist einige Tage oder Wochen nach der Geburt auf. Das Baby bekommt im Gesichtsbereich kleine Pickel, die oft von Schuppung und Rötung im gesamten Gesichtsbereich begleitet sind. Die Babyakne tritt bei Buben häufiger auf als bei Mädchen. Manchmal können sich die Veränderungen auch am Oberkörper ausbreiten. Dahinter steckt die stark erhöhte Hormonproduktion der Mutter in den letzten 3 Schwangerschaftsmonaten. Diese Hormone braucht das ungeborene Kind, um Lunge und Immunsystem zu entwickeln. Als Nebeneffekt werden aber auch die Talgdrüsen angeregt, sodass es zur Ausbildung von dieser Neugeborenen Akne kommt. Außerdem entwickelt das Baby zwischen der 4. und 6. Lebenswoche sein Verdauungssystem: Der Darm bildet verschiedene wichtige Bakterien, die unter anderem auch dafür sorgen, dass überschüssige Hormone über die Haut ausgeschieden werden.
Behandlung: Die Neugeborenenakne verschwindet von alleine spätestens nach maximal 3 Monaten. Deshalb keinesfalls die kleinen Pickelchen ausdrücken oder spezielle Aknesalben verwenden. Stattdessen milde Babypflegeprodukte oder z.B. reines Olivenöl, Ringelblumensalbe oder Kamillentee auftragen.
Akne Rosacea:
Die Rosacea, auch „Gesichtsrose“ genannt, tritt meist bei Frauen als bei Männern ab dem 30. Lebensjahr auf. Durchschnittlich sind 2-4% der Bevölkerung betroffen. Diese Sonderform der Akne entwickelt sich meist aus feinen erweiterten Äderchen der Haut (Couperose) vor allem im Bereich um die Nase und Wangen. Diese Akneform kann aber auch auf Kinn, Stirn oder Augenlider übergreifen. Während bei der Couperose die Rötung im Vordergrund steht, kommt es bei der Rosacea innerhalb der Rötungen zur Ausbildung von Entzündungen. Diese Entzündungen führen zu Knötchen oder Pusteln und lassen die Krankheit daher wie Akne aussehen. Im Extremfall – vor allem bei Männern – kann es an der Nase sogar zu knotigen Verdickungen kommen, die in der Umgangssprache „Knollennase“ oder „Schnapsnase“ genannt werden. Medizinisch nennen wir diese psychisch oft sehr belastende Veränderung Rhinophym. Gerade weil Rosacea bei Temperaturschwankungen, Aufregung, Alkohol, Kosmetika, scharfen Speisen oder Stress zu deutlich sichtbaren Rötungen mitten im Gesicht führt und schlecht zu verbergen ist, ist diese Form der Akne für viele Betroffene auch psychisch eine riesige Belastung.
Ursachen: Die Ausbildung der Couperose (Vorstufe der Akne Rosacea) ist genetisch determiniert, kann aber auch durch Erfrierungen oder Verbrennungen (Sonnenbrand) ausgelöst werden.
Bei der Akne Rosacea dürften die entzündlichen Veränderungen (Papeln und Pusteln) wahrscheinlich durch eine Immunantwort gegen die Haarbalgmilbe sein. Diese kommt bei Rosacea-Betroffenen in verstärktem Maße vor.
Therapie: Mit der richtigen Hautpflege kann man die entzündlichen Veränderungen mildern, aber nicht heilen. Cremen (z.B. Camouflage) können helfen, die Rötung abzudecken.
Wir verschreiben auch zur symptomatischen Verbesserung der Rötungen Salben, die das Antibiotikum Metronidazol enthalten. Auch die Gabe von Antibiotika von innen führen zu einer kurzfristigen Verbesserung. Bei schweren Formen wird auch manchmal Isorithhinoin (synthetisches Vitamin A) verschrieben. Aufgrund der Nebenwirkungen dieses Präparates greifen wir jedoch nur in seltenen Fällen zu dieser Therapie. Verboten sind Kortisonsalben, denn sie verschlimmern die Symptome langfristig.
Langfristige Verbesserung und Stabilisierung der Couperose und Akne Rosacea hat hier der Laser gebracht.
Akne Inversa oder Hidradenitis Suppurativa
steht für die „umgekehrte“ Form der Akne. Sie ist eine schwere chronisch entzündliche Hautkrankheit und tritt nicht an den typischen Stellen, wie Gesicht oder Rücken auf. Es handelt sich um schmerzhafte Knoten und Abszesse im Bereich von Achselhöhlen, Leistengegend oder Genitalregion. Es kann auch zu Narbenbildung kommen. Die Akne Inversa ist eine schwere Hauterkrankung. Sie geht fast immer mit einer enormen psychischen Belastung und Reduktion der Lebensqualität für die Patienten einher. Es ist daher wichtig, diese schwere Sonderform der Akne frühzeitig und effizient zu behandeln, da es sonst zu Narbenbildung kommen kann.
Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Meist beginnt die Erkrankung nach der Pubertät bzw. vor dem 35. Lebensjahr.
Über die genauen Ursachen haben Experten bis heute nur Vermutungen: Eine wichtige Rolle spielt die erbliche Veranlagung, hormonelle Dysregulationen sowie Störungen der Immunantwort.
Therapie: Bei leichten Formen helfen lokale entzündungshemmende antiseptische Salben. Auch Antibiotika werden bei leichten bis mittleren Formen immer wieder verordnet. Auch synthetisches Vitamin A (Isotritonoin) kommt immer wieder zum Einsatz. Trotzdem ist oft die Eröffnung eines Abszesses bzw. eine chirurgische Sanierung des Areals nicht zu vermeiden. Schwere Fälle der Akne Inversa werden heute mit Biologica behandelt. Zugelassen ist hier z.B. der monoklunare Antikörper Adalimumab. Dieser bremst Entzündungsprozesse im Immunsystem und kann somit langfristig die Akne Inversa deutlich verbessern oder stoppen. Bei Frauen mit Akne Inversa werden manchmal auch Antiandrogene verschrieben, welche das männliche Hormon Testosteron reduzieren.